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SMSL D1DER Einsteiger-DAC 2025?

Du hast einen PC, willst aber end­lich sau­be­ren, ehr­li­chen Sound genie­ßen – und zwar ohne das übli­che Mar­ke­ting-Geschwur­bel? Ich habe den brand­neu­en SMSL D1 Desk­top-DAC getes­tet und nach dem Unboxing erst­mal alles auf den Tisch gestellt: Fea­tures, Anschlüs­se, Bedie­nung und vor allem den Klang. Was taugt das klei­ne Kist­chen wirklich?

Ich habe den D1 von SMSL zuge­sandt bekom­men im Tausch für mei­ne ehr­li­che Mei­nung. Ich habe kei­ner­lei Ver­bin­dung zu SMSL, noch hat SMSL Ein­fluss auf mei­nen Text. Wie immer: klar, ehr­lich und mit­ten in die Fresse.

Video-Review

Ger­ne könnt ihr auch unser aus­führ­li­ches Video-Review ansehen:

Unboxing

Der SMSL D1 kommt in einem klei­nen, schlich­ten Kar­ton. Zuerst ent­deckt man so etwas wie eine Garan­tie­kar­te, eine Kurz­an­lei­tung auf Eng­lisch und Chi­ne­sisch und ein eini­ger­ma­ßen wer­ti­ges USB-Kabel. Der D1 selbst kommt in einer klei­nen, mil­chi­gen Tüte, wohl­be­hü­tet. Der Lie­fer­um­fang ist jetzt nicht die Welt, aber sicher­lich ausreichend.

Verarbeitung & Ausstattung

Wer mich kennt, weiß: Ich ach­te auf Details. Der SMSL D1 kommt mit robus­tem CNC-Alu, fühlt sich erstaun­lich wer­tig an und bleibt so kom­pakt, dass er auch im kleins­ten Set­up Platz fin­det – am Lap­top, irgend­wo am, um, unter dem Schreib­tisch oder irgend­wo an der HiFi-Anla­ge als klei­nes Gimmick.

Anschlüsse?

USB‑C getrennt für Strom & Daten (wobei der Daten­an­schluss auch den Strom für den DAC lie­fern kann), optisch, koaxi­al – alles Wich­ti­ge ist dabei. Aus­gän­ge gibt’s klas­sisch per RCA-Ste­reo. Kei­ne unnö­ti­gen Spie­le­rei­en: Plug&Play für Win­dows und Mac, natür­lich sind High-Res-Daten kein Pro­blem.
Bedie­nung? Intui­tiv über Touch-Tas­ten und eine schlich­te LED-Anzei­ge. Nix welt­be­we­gen­des, funktioniert!

Technische Daten auf einen Blick

  • DAC-Chip: ROHM BD34352EKV (audio­phil, neutral)
  • Sam­ple­ra­tes: 32 Bit / 768 kHz, DSD512
  • SNR/THD+N: 126 dB / 0.00038%
  • Extras: Low-TC Wider­stän­de, soli­de Verarbeitung

Inter­es­sant ist der SMSL D1 gera­de weil er nicht auf die übli­chen Ver­däch­ti­gen von ESS und Asahi Kasei Micro­de­vices ali­as AKM setzt. Auch weil SMSL sich dazu ent­schie­den hat einen ver­gleichs­wei­se hoch­wer­ti­gen DAC-Chip in ein Ein­stei­ger-Gerät zu ste­cken. Natür­lich wur­de hier jetzt nicht das aus­ge­klü­gel­ste Schal­tungs­de­sign oder Imple­men­tie­rung an und für sich vor­ge­nom­men. Den­noch hängt SMSL mit die­sem Ansatz die Mess­lat­te im Ein­stei­ger­seg­ment ein erheb­li­ches Stück höher. Wer hier liest und noch nicht ganz zu mit der Mate­rie ver­traut ist, dem sei gesagt, dass gera­de im höher­prei­si­gen Seg­ment noch die ein oder ande­ren Knif­fe ver­steckt sind, wel­che dann erheb­lich teu­re­re Hard­ware zur Fol­ge haben.

Der Klang: praktischer Hörtest

Getes­tet habe ich mit dem Leh­mann Audio Line­ar II Kopf­hö­rer­ver­stär­ker, den Ver­um 2 Pla­nars und Rica­ble Deda­lus Cinch – alles aus mei­nem dai­ly dri­ver-Set­up. Als Zuspie­ler kam ein Mac bzw. Ever­so­lo DMP-A6 zum Ein­satz, gestreamt über mei­ne Qobuz-Playlist.

Ers­ter Ein­druck:
Der SMSL D1 lie­fert ein über­ra­schend run­des, neu­tra­les Klang­bild. Der neue ROHM-Chip posi­tio­niert sich tonal zwi­schen den bekann­ten ESS- und AKM-Lösun­gen: Nicht so ana­ly­tisch-kühl wie ESS, aber auch nicht ganz so warm wie AKM. Erwäh­nens­wert: Die Büh­ne wirkt gut sor­tiert und breit, Höhen sind prä­sent, aber nicht unan­ge­nehm scharf. Ich mag es, wenn Becken nicht über­be­tont wer­den aber den­noch Crunch in den Ohren haben – das passt!

Bass­fun­da­ment:
Im Tief­ton­be­reich spielt der D1 satt, mit ange­neh­mem, unauf­dring­li­chem Punch. Wer Kopf­hö­rer oder Boxen mit weni­ger Tief­gang besitzt, bekommt hier einen Kick. Die Abstim­mung ist musi­ka­lisch, doch nie schwam­mig. Bei KoRn – Got the Life zeigt sich, wie federnd der Bass kom­men kann. Macht rich­tig Spaß!

Sepa­ra­ti­on & Büh­ne:
Die Kanal­tren­nung ist soli­de, die Büh­ne breit aber nicht rie­sig. Für Gara­ge-Sound á la Nir­va­na fehlt ein biss­chen das krat­zi­ge RAW-Fee­ling wel­ches hoch­wer­ti­ge­re DACs her­aus­ho­len – aber wir reden hier von einem Modell unter 100€! Für den Preis: No-Brai­ner. Die Stim­me von Bri­an Gar­ris (Kno­cked Loo­se, Ever­y­thing is quiet now) kommt klar durch, Details in den Cym­bals sind bes­ser als erwar­tet, alles bleibt ange­nehm unaufgeregt.

Refe­renz­tracks:

  • Nir­va­na – Rape Me: Büh­ne breit, aber RAW-Cha­rak­ter fehlt etwas
  • Kno­cked Loo­se – Ever­y­thing is quiet now: Stim­me prä­sent, Punch okay, Höhen schön eingebunden
  • KoRn – Got the Life: Der Bass schiebt, macht sofort Laune
  • Orbit Cul­tu­re – The Tales of War / Immi­nence – God Fea­ring Man: Druck­voll, modern pro­du­ziert, extre­me Dyna­mik – der D1 bleibt immer kontrolliert

Mögliche Setups

Also gene­rell den­ke ich, ist der SMSL ein super Ein­stei­ger-Gerät. Ein wenig die Sound­kar­te von nem Main­board auf­wer­ten und bes­se­ren Gam­ing-Sound und Musik errei­chen. Viel­leicht hat man auch einen nicht so wer­ti­gen DAC in sei­nem Recei­ver, ver­baut und möch­te nur die­sen Teil aus­glei­chen, weil einem die Ver­stär­kerleis­tung mehr als reicht. Das Han­dy als Strea­mer, per USB‑C direkt in den DAC und dann auf klei­ne Amps á la Fosi V3 Mono oder 3e Audio A7 Amp oder, oder, oder. Ich habe hier schon eini­ge von den klei­nen Kraft­prot­zen vorgestellt.

Wei­ter­hin könn­te man sich auch einen klei­nen Kopf­hö­rer­ver­stär­ker zule­gen. Hier gibt es auch gute und güns­ti­ge Gerä­te von den ein­schlä­gin­gen Mar­ken, die das Ein­stiegs­seg­ment bedienen.

Den­noch habe ich auch gese­hen und gera­de gehört, dass sich selbst ein Leh­mann Linar II an dem klei­nen Kas­ten gut macht. Durch die super neu­tra­le und ent­spann­te Spiel­wei­se des Line­ar II, kann man dem DAC alles ent­lo­cken, was er so bereit hält und das ist für den Preis wirk­lich viel.

Fazit: Lohnt sich der SMSL D1?

Wer für klei­nes Geld einen DAC sucht, der nicht nur am Desk­top son­dern auch als Upgrade für HiFi-Anla­ge oder Zweitset­up taugt, ist hier abso­lut richtig.

Für unter 100 Euro lie­fert der SMSL D1 eine musi­ka­lisch abge­stimm­te Per­for­mance, vie­le Anschluss­mög­lich­kei­ten und eine Ver­ar­bei­tung, die auch geho­be­nen Ansprü­chen gerecht wird. Kau­fen könnt ihr das klei­ne Wun­der­käst­chen z.B. bei Ama­zon oder Ali­ex­press. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­det ihr auch auf der Sei­te des Her­stel­lers.

Natür­lich gibt’s in höhe­ren Preis­re­gio­nen noch schär­fe­re, brei­te­re Klang­bil­der – aber im Bereich Ein­stei­ger-DAC macht der D1 wenig falsch. Opti­mal mit Kopf­hö­rer­ver­stär­ker oder als unkom­pli­zier­tes Desk­top-Upgrade.
Mein Tipp: Wer auf High-End ver­zich­ten kann und ein­fach ehr­lich Musik genie­ßen will, fin­det mit dem SMSL D1 einen treu­en Begleiter!

Ver­ar­bei­tung
8.5
Ausstattung/Anschlüsse
8
Bedie­nung
8
Klang/Tonale Abstim­mung
8
Bass­fun­da­ment
9
Höhen/Auflösung
8
Bühne/Separation
7
Preis/Leistung
10
Pro’s
Sehr gutes Preis-Leis­tungs-Ver­hält­nis (unter 100 €)
Hoch­wer­ti­ges, kom­pak­tes CNC-Alu-Gehäuse
Neu­tral-musi­ka­li­scher Klang, mit kräf­ti­gem Bass
Ein­fa­che Bedie­nung, Plug & Play (PC, Mac)
Con’s
Lie­fer­um­fang basic, wenig Zubehör
Für abso­lu­te Klang­fe­ti­schis­ten gibt es höher­wer­ti­ge Alternativen
8.3
deca­yed sho­cker points
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